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Das CYP2C8-Gen ist auf dem Chromosom 10q23.33 lokalisiert. Die untersuchte genetische Variante führt bei Vorliegen in der veränderten Form zum Austausch einer Aminosäure und somit zu einer veränderten Funktion der CYP2C8 Enzyme.
Cytochrom P450 (CYP) Enzyme sind Monooxygenasen, die an der Synthese von Cholesterol, Steroiden und Lipiden beteiligt sind. Außerdem sind sie am Metabolismus zahlreicher Medikamente beteiligt. Genetisch bedingt veränderte CYP Enzyme können zu einem veränderten Stoffwechsel und Abbau von Arzneimittelwirkstoffen beitragen.
CYP2C8 Enzyme repräsentieren ca. 7% der hepatischen CYP Enzyme und sind am Metabolismus von ca. 5% aller Medikamentenwirkstoffe beteiligt. Wirkstoffe wie Fluoxetin, Repaglinid, Paclitaxel und nicht‑steroidale Antiphlogistika (NSAR) werden durch CYP2C8 Enzyme metabolisiert. Sequenzvarianten im Gen der CYP2C8 Enzyme können zu veränderten Wirkstoffspiegeln führen, was das Risiko für das Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen, wie z.B. gastrointestinale Blutungen bei Therapie mit NSAR, erhöhen kann. Bei Therapie mit Paclitaxel ist eine der Genvarianten mit einem veränderten Paclitaxel Plasmaspiegel und dem Auftreten einer Paclitaxel-induzierten Neuropathie assoziiert. Es sollte bedacht werden, dass auch das CYP3A4*22 Enzym zu einer Paclitaxel-induzierten Neuropathie beiträgt.