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Die Therapie mit Antikoagulanzien kann aufgrund genetischer Interaktionen mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen verbunden sein. Dabei kann einerseits ein genetisch bedingt erhöhtes Blutungsrisiko bzw. andererseits eine mangelnde Blutgerinnung auftreten. Cumarine wie Phenprocoumon und Warfarin sind gerinnungshemmende Vitamin K-Antagonisten, welche zur Therapie von Gerinnungsstörungen des Blutes eingesetzt werden.
Die Vitamin K Epoxidreduktase und das Cytochrom P450 2C9 Enzym sind die wichtigsten Stoffwechselwege von Phenprocoumon und Warfarin.
Genetische Varianten dieser Enzyme haben Einfluss auf den Stoffwechsel und Abbau von Cumarinen. Träger genetischer Varianten im VKORC1- und/oder CYP2C9-Gen, die zu einer herabgesetzten Aktivität führen, benötigen bei Therapie mit Warfarin oder Phenprocoumon eine reduzierte Dosierung, da sonst das Blutungsrisiko erhöht ist; Träger der unveränderten genetischen Varianten sollten eine höhere Erhaltungsdosis bekommen, um einen ausreichenden therapeutischen Plasmaspiegel zu gewährleisten. Die individuelle Dosierung wird in Absprache mir dem behandelnden Arzt festgelegt. Die Richtigkeit der Dosierung muss durch die Bestimmung der Prothrombinzeit kontrolliert werden.
Genotyp | VKORC1 | VKORC1 | VKORC1 | |
CYP2C9 | CC | CT | TT | |
*1/*1 | 2,95 | 2,24 | 1,53 | |
*1/*2 | 2,51 | 1,91 | 1,30 | |
*1/*3 | 2,44 | 1,85 | 1,27 | |
*2/*2 | 2,06 | 1,57 | 1,07 | |
*2/*3 | 2,00 | 1,52 | 1,04 | |
*3/*3 | 1,94 | 1,47 | 1,01
| mg/Tag1,2 |
1 Quelle: Stehle S, Kirchheiner J, Lazar A, Fuhr U.Pharmacogenetics of oral anticoagulants:
a basis for dose individualization. Clin Pharmacokinet. 2008;47(9):565-94
2 Es handelt sich um Angaben, die ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt nicht übernommen werden dürfen.